Jahresabschluß in
Hockenheim |
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22. September 2009 |
So soll es sein !!!
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So Männers
und Fräuleins,
der nächste Aufünder-Termin steht
an. Am Sonntag wird sich ein Teil des Racing Cores wieder versammeln und ein
weiteres Fahrerlager aufbauen.
Mit von der Partie: Andi "Das
Mutterschiff" N. Er hat eine Pizzeria in Hockenheim aufgetan und wird mit
Speisekarten aufwarten, dass uns schon das Wasser im Munde zusammen laufen wird
bevor der Steinofen überhaupt auch nur annähernd Betriebstemperatur
erreicht hat.
Andi "Zwirbel" W. Er hat bei
seinem Barte - oder war es der des Propheten - versprochen, eine neue
Ideallinie am Hockenzirkel in den Asphalt zu ziselieren.
Carl-Jürgen der V4-Desmo Bändiger.
Nach seinen diversen jüngsten Ausflügen in die Welt des
internationalen Motorradsports unser Gaststar im Monat September.
Jörg "Green Rocket" L. -
Diesmal ohne Instruktor im freien Fahren auf Zeitenjagd.
Triple T - TingelTangel-Tom. Das bayrische
Schräglagenwunder tritt diesmal mit dem Ziel an, auf der Parabolika
wenigstens einmal im Leben so schnell zu sein wie in der Applauskurve am
Feldberg.
Seit Samstagabend stand der weiße Bus
mit den grünen Kängurus drauf vor dem Haus. Ein untrügliches
Zeichen dass enorm großer Spaß und ein noch enormerer
größerer Adrenalin-Schub bevor steht. Irgendwie hatte ich es bis zum
Sonntag, dem Vortag des Donners, nicht geschafft, das Ur-Tier für seinen
nächsten Einsatz herzurichten. Nach dem letzen Training vor drei Wochen
waren die Probleme ja bekannt: Der Gaszug ließ sich nicht einstellen und
das Fahrwerk war nach der Frisch-Öl-Kur immer noch katastrophal
eingestellt.
Als Frühaufsteher war ich also noch
fast in der Nacht schon wieder auf, und nach der zweiten Tasse Koffeiniertem
(Das Zeug soll schnell machen, wir erinnern uns, hab ich diesmal gleich die
Espresso-Mischung hergenommen
) gleich mal ab in Tom's Garage, das
Alt-Eisen einer tschechischen Revolution - äh - technischen Revision zu
unterziehen.
Also Platz in der Werkstatt geschafft und
freier Zugang zu Herz und Nieren des Aufsitz-Asphaltmähers hergestellt.
Verkleidung ab, Sitz ab, Tank ab, Airbox ab und den Gemischaufbereiter ins
Visier genommen. Der Gaszug hat ja zwei Enden und oben am Griff konnte es nach
ausgiebigen Einstellversuchen nicht liegen. Was mussten meine Augen also sehen:
Der Schließerzug war vom Vergaser weg ausgehängt. Und das, obwohl
das Rennpferd erst kürzlich mit dem expliziten Auftrag, den Vergaser
einzustellen bei der freundlichen YAMAHA-Werkstatt war. Bravo. Wenn man net
alles selber macht
Das Fahrwerk wurde dann auch noch mal neu
eingestellt. Nach einem Stoßgebet zum Zünder-Gott, er möge das
Fahrwerk nun ordentlich funzen lassen, alles wieder zusammengeschraubt und den
Beuteltier-Transporter mit allem was der geneigte Aufzünder so braucht
halbvollgeladen. . halbvoll, weil Jörg - inzwischen auch schon voll vom
Rennstrecken-Virus erwischt, was hätte man auch anderes erwarten
können - ebenfalls mit von der schnellen Partie war und für seinen
grünen Pfeil die andere Hälfte reserviert hatte. |
Jörg " Green Rocket "
L. |
Es war
genialst - allein der Vorfreude wegen schon. Wie angekündigt kamen am
Hocken im Fahrerlager zunächst mal die Fantastischen Fünf zusammen:
Chef-Teddy Andi N. mit Aufzündergatte Zwirbelwind, Caramba-Carl,
Racing-Rookie Jörg und Tiefflieger-Tom. |
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Das war
diesmal kein Fahrerlager was wir da aufgebaut haben. Wenn das die UNESCO
gesehen hätte, man hätte unser Herbrenner-Refugium glatt zum
Weltkulturerbe erhoben. Drei Pavillons, gesäumt von drei Bussen und einer
mobilen Golf-Einheit, Strategisch günstig positioniert zwischen
Stromanschluss, Tankstelle, Boxengasse und Nordkurve. Ein Traum.
Mit einem Zündkerzenlicht-Dinner, Big
Andi hatte ja eine kleine Selektion internationaler
Speisenbestellmöglichkeiten vorbereitet und wir hatten regen Gebrauch
gemacht, ließen wir den Tag ausklingen und hüllten uns bald in
unsere Flauschdecken und begaben uns in unseren mobilen Heimen zur Ruhe.
Eigentlich war alles wie immer. Nur: Ich
wurde in einem Schlafsack wach, in einem Ford Transit, auf einem Parkplatz, um
mich herum eine Rennstrecke. Juhu! Hatte ich doch nicht geträumt.
Cavallerie-Carl war schon beim Frühstück am telefonieren. Irgendwas
hab ich aufgeschnappt wie: "Ja. Eigentlich regnet es leicht. Aber es ist
mehr so etwas wie ein Frühnebel."
Es fielen tatsächlich ein paar Tropfen
aus dem Himmel, aber es waren nicht viele und insgesamt war alles gut. Bis zur
Fahrerbesprechung. Da schoss dann auch schon wieder das Vor-Adrenalin über
das Gekröse und das Herz mitten ins Stammhirn. Dann wurde es noch besser,
denn danach ging's los.
Nach dem ersten Aufwärm-Turn konnte ich
mir gar nicht vorstellen, dass das was werden würde dieses Mal. Noch war
es diesig und man sah nicht viel. Hohe Luftfeuchte - Regen oder Nebel - und das
Fenster beschlug und war trotz schnell eingestelltem Gasgriff nicht auf klaren
Durchblick zu bekommen. Die Spitzkehre hatten wir alle mehr auf Verdacht
angebremst und tauschten Tipps aus wie: "Lass ma nächsten Turn die
Sturmhaube weg, dann zirkuliert der Fahrtwind unterm Helm besser und dann hat's
mehr Sicht!"
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Andi " Teddy" N. und Andi "
Zwirbel" W.
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Andi "Zwirbel" W.
Zumindest im
dritten Turn war dann der Frühregennebel weg. Nach diesem Turn war
Mittagspause und Manni von den Winkelmessern kam dazu. Er wollte nach 2 Jahren
Abstinenz mal seine Fireblade standesgemäß ausfahren. Er war
jahrelang Instruktor bei Toni Mang und meinte: "Wie läuft's
dann?". Ich sagte, "Naja, die letzte gemessene Zeit war eine hohe
2:10er." - Na, dann fahr mir mal nach, vielleicht kann ich dir ja noch was
zeigen." - "Ok, mach mer."
Im vierten Turn sind wir also gemeinsam
raus, Manni voran, ich hinterher. Er hat mir noch angedeutet, dass er drei
Runden braucht bis die Reifen warm sind. Ok. Ich mach den Laptimer an. Das
waren drei wirklich langsame Runden, die anderen sind nur so an uns vorbei
geflogen, und dann ging's dermaßen ab
In der Auffahrt zur
Parabolika ist mir im wahrsten Sinne ein Licht aufgegangen. Wo ich vorher immer
ausgeholt hab ist er einfach quer über die Bahn und hat aufgezogen.
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Triple T - TingelTangel-Tom "Das
bayrische Schräglagenwunder"
Die schnelle
Rechts nach der Spitzkehre eigentlich ohne zu bremsen volle Kanne durch und
noch das ein oder andere, wo ich sicher noch mal nen Instruktor brauch um das
zu kapieren. Das Ergebnis war krass: 2:03:72 min.
Das war eine Verbesserung gegen noch vor
drei Wochen von rd. 7 Sekunden. Die nächsten gemessenen Runden waren samt
und sonders auf oder unter 2:05 und davon zwei 2:03er Zeiten. Wow. Und alles
ohne das Gefühl zu haben über dem persönlichen Limit zu fahren.
Nahe an der Grenze des gefühlt Machbaren, aber innerhalb des grünen
Bereichs. Geil. Damit war das Saisonziel voll erfüllt und die Euphorie
extrem. Wahnsinn. Langsam werd ich schnell. |
Triple T (373)
Am
nächsten Tag waren dummerweise die Batterien vom Laptimer alle und Ersatz
war nicht aufzutreiben. Vorsorglich hatte ich mir dennoch einen gelben
Tape-Streifen auf den Tank geklebt, der mich erinnern sollte, nicht zu
übertreiben und kein Risiko zu fahren. Ein Abstieg pro Jahr reicht
schließlich völlig. |
Andi "Zwirbel" W.
Andi "Zwirbel" W. (369)
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Ein kleiner
Schatten des ansonsten für alle perfekten Events war, dass Jörg seine
ZX9R gekiest hat. Zum Glück waren aber wirklich nur Kiesstrahlspuren an
seinem Mopped und er konnte nach Auslassung eines Turns zur Sicherung der
Bodenproben für eine mineralogische Auswertung des Hockenheim-Kieses
weiter fahren. Eine Lackierung wird aber fällig sein, wenn die grüne
9er in altem/neuen Glanz erscheinen soll.
Thorsten kam uns auch noch besuchen und die
Überraschung und Freude war groß. Abends kam auch Babett noch vorbei
und wir fuhren ein paar Meter nach Hockenheim rein, wo Andi N. eine
"Brauerei" aufgetan hatte, die vom Restauranttester Christian Rach
heimgesucht und auf Vordermann gebracht wurde. Hei, die haben ordentliche
Portionen serviert. Guter Tipp: http://www.brauereizumstadtpark.de/ und
supernah am Ring. Klasse!
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